Viel weniger Sozialhilfebezüger

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20.11.2020 06:05, Quelle: Unterland Zeitung, Autorin Bettina Sticher

Die Zahl der Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger in der Gemeinde Glattfelden hat sich seit 2017 um mehr als die Hälfte verringert. Hauptgrund ist eine Aufstockung des Sozialamtes sowie zusätzliche externe Unterstützung. Auch die Coronakrise hat bisher nichts daran geändert.

Glattfelden. Sowohl der Gemeinderat als auch die Verwaltung in Glattfelden sind wieder vollzählig und können optimistisch in die Zukunft blicken. «Wir haben einen gewaltigen Schritt vorwärts gemacht», freut sich Marco Dindo, Vorsteher Soziales und Gesundheit. «Wir haben eine Top-Crew, frühere Konstellationen konnten optimiert werden.» Die Gemeinde Glattfelden hatte 2019 kein einfaches Jahr. «Es gab einige Herausforderungen, welche wir meistern mussten, und damit verbunden waren auch personelle Engpässe.» Durch die personelle Optimierung sowie Anpassungen von Abläufen im Sozialamt habe man vieles abarbeiten und aufholen können, so der Sozialvorsteher.

Pendenzen wurden aufgearbeitet

Nach einer Überprüfung sämtlicher Aufgabenfelder sowie deren Stellenplanung durch eine auswärtige Firma hat man die verschiedenen Kompetenzen optimiert und zeitgerecht verbessert. «Gewisse Arbeitsbereich wurden innerhalb der Verwaltung angepasst und dies führte unter anderem auch zur Aufstockung von Stellenprozenten», erklärt Marco Dindo. «Diverse Arbeiten im Bereich der Sozialhilfe konnten mit einem zusätzlichen Effort bewältigt werden.» Dies habe unter anderem auch dazu geführt, dass Dossiers hätten abgeschlossen werden können. «Es kann festgestellt werden, dass sich die Abteilung Soziales wieder auf einem sehr guten Weg befindet. Die Arbeiten im Bereich ‘Sozialhilfe’ werden nun wieder korrekt und unter der Berücksichtigung der geltenden Gesetze und Vorschriften sehr gewissenhaft ausgeführt», hatte der Gemeinderat im Verhandlungsbericht vom 14. September dazu geschrieben.

«Viel näher an den Leuten»

Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Punkte anhand der externen Überprüfung sowie durch Wahl eines neuen Gemeinderat-Mitgliedes vom27. September ist die Gemeindeverwaltung sowie die politische Führung wieder vollständig. Die bisherigen Aufgaben, welche zu einer Mehrbelastung der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte führten, konnten gemäss dem Sozialvorsteher nun wieder optimaler verteilt werden. Dies schlägt sich auch in konkreten Ergebnissen nieder, speziell in der Sozialverwaltung mit der Anzahl Sozialhilfeempfängerinnen und  -empfänger, welche um die Hälfte reduziert werden konnte. «Ende 2014 hatten wir noch 72 Fälle, Ende 2017 waren es 139. Ende September 2020 waren es schliesslich nur noch 64», so Marco Dindo. Die Gründe dafür seien vielfältig, sagt der Sozialvorsteher.

Einige Fälle seien bereits abgeschlossen gewesen, nur die formelle Einstellung habe noch gefehlt. «Viele konnten auch bei den laufenden Überprüfungen im ordentlichen Verfahren eingestellt werden: «Wir sind jetzt noch viel näher an den Leuten dran und können sie auch besser unterstützen.» So sei es bei einzelnen gelungen, sie wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Andere seien weggezogen oder hätten geheiratet. Bei der Integration der ehemaligen Asylbewerber helfe zudem die Asyl-Organisation Zürich (AOZ) mit, mit welcher die Gemeinde einen Rahmenvertrag seit dem 1. Januar abgeschlossen hat. «Dies ist die Kernkompetenz der Organisation und deshalb kann noch schneller und optimierter auf die Anforderungen reagiert werden.» Das vereinfacht gemäss Marco Dindo in diesem Bereich die Arbeit der Gemeinde

Keine neuen Fälle durch Corona

Ob sich die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie langfristig auch auf die Sozialhilfequote in Glattfelden auswirke, kann der Sozialvorsteher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten. Das sei aber in jeder Gemeinderatssitzung ein Thema. «Die erste Welle hat bei uns nicht durchgeschlagen, davon sind wir selber überrascht», sagt er. Wie es nach der zweiten Welle aussehe, sei noch völlig offen

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